Immer häufiger ist in Businesskontexten von Selbstmanagement die Rede. Dabei ist meist nicht scharf umrissen, was genau unter diesen eher weiten Begriff gefasst wird. Was also ist Selbstmanagement? Und wieso sollten Personalabteilungen ihm unbedingt Beachtung schenken? Unter dem Begriff des Selbstmanagements werden unterschiedlichste Kompetenzen verstanden, die allesamt darauf zielen, die eigene persönliche wie berufliche Entwicklung autonom zu steuern. Ferner ist Selbstmanagement das Ziel eines jeden Personalmanagements. Es setzt sich aus so unterschiedlichen Komponenten wie Resilienz, Stress- und Zeitmanagement oder Work-Life-Balance zusammen.
Selbstmanagement als Kompetenz
In erster Linie lässt sich Selbstmanagement als Kompetenz verstehen, die sich zusammensetzt aus verschiedenen Einzelkompetenzen. Konkret geht es hierbei darum, in der Lage zu sein, die eigene persönliche wie berufliche Entwicklung weitgehend autonom gestalten zu können. Was relativ simpel klingt, ist in der Praxis jedoch schwer zu erreichen: Zeitdruck, sich ausschließende Verantwortlichkeiten in Beruf und Privatleben, ein ungünstiges Arbeitsumfeld und viele andere Aspekte hindern uns im Alltag immer wieder daran, unsere Ziele zu verwirklichen. Das wiederum hat Auswirkungen nicht nur auf uns als Privatpersonen, sondern auch auf Teams und Unternehmen: Mitarbeitende mit wenig ausgeprägter Selbstmanagementkompetenz leisten weniger, fallen eher aus und tragen damit weniger zum Unternehmenserfolg bei. Das ist Grund genug, in den gezielten Auf- und Ausbau dieser Kompetenz zu investieren.
In der Regel sind daher sowohl Unternehmen als auch Mitarbeitende daran interessiert, aktiv an der Selbstmanagementkompetenz zu arbeiten. Für die Mitarbeitenden ist damit ein Gefühl steigender Autonomie und Selbstwirksamkeit verbunden: Sie haben die Fäden ihres beruflichen wie privaten Lebens stärker selbst in der Hand, wenn sie in der Lage sind, ihre Zeit effektiv selbst zu gestalten. Ferner erleben sie, dass ihre Bemühungen Früchte tragen, wenn ihre Organisationskompetenz steigt. Das Unternehmen wiederum profitiert indirekt durch die dabei steigende Leistungsfähigkeit wie Motivation der Mitarbeitenden.
Selbstmanagement als Ziel
Selbstmanagement ist somit nicht nur als abstrakte Kompetenz zu verstehen, sondern auch als Ziel eines gelungenen Personalmanagements: Wer nachhaltigen Unternehmenserfolg anstrebt, sollte seine Mitarbeitenden befähigen, ebenso effizient wie individuell zu arbeiten. Konkrete Teilziele eines solchen Kompetenztrainings sind etwa die folgenden:
- Zeitmanagement: Die Mitarbeitenden lernen, die zur Verfügung stehende Zeit einzuschätzen und produktiv zu nutzen. Im Vordergrund stehen hier Zeitbewusstsein, Zeiteinteilung und Zeitplanung.
- Priorisierung: Wer beim Zeitmanagement stehen bleibt, braucht mehr als 24 Stunden am Tag. Effizientes Arbeiten bedeutet auch, wichtige von unwichtigen Arbeiten unterscheiden, Arbeitsschritte planen und ökonomisch sinnvolle Prioritäten setzen zu können.
- Stressmanagement: Die Mitarbeitenden erwerben die Kompetenz, Stresssituationen zu bewältigen und präventiv zu intervenieren.
- Resilienz: Resilienz meint Widerstandskraft. Nur wer über diese verfügt, kann Herausforderungen bewältigen – je mehr, desto besser!
- Konfliktmanagement: Konflikte gehören zum Alltag. Doch nur, wer sie produktiv bewältigen kann, wird durch sie in seiner Leistungsfähigkeit nicht eingeschränkt. Das gilt sowohl für Individuen als auch für Teams.
- Work-Life-Balance: Menschen sind keine Maschinen. Sie sind auf Regeneration angewiesen und nur dann gute Mitarbeitende, wenn sie zufrieden sind. Zentral dafür ist die Work-Life-Balance – wer sie institutionell fördert, beugt krankheitsbedingten Ausfällen vor, erhöht die Motivation und profitiert von besserer Leistung.
Die Liste versteht sich keineswegs als abschließend. Sie illustriert jedoch eindrücklich, wie umfassend das Selbstmanagement ist und wie stark es den Unternehmenserfolg ebenso wie die allgemeine Lebenszufriedenheit der Mitarbeitenden beeinflussen kann.
Selbstmanagement in Workshop und Coaching
Vermitteln lassen sich die genannten Kompetenzen am besten im Rahmen individueller Workshops und Coachings, die sich in aller Regel auf einen spezifischen Teilbereich des Selbstmanagements konzentrieren. Hier kann nicht nur allgemein edukativ gearbeitet, sondern auch im 1-zu-1- oder im Teamsetting gezielt angeleitet werden. Als Wirtschaftspsychologin kann ich Ihnen und Ihrem Unternehmen dabei gerne helfen. Für mich zentral ist dabei das Zusammenspiel von Führung, Mitarbeitendenzufriedenheit und Gesundheit am Arbeitsplatz: Diese Faktoren führen zu Zufriedenheit und Erfolg – und lassen sich durch Ausbau der Selbstmanagementkompetenzen erreichen.